News vom 18.10.2009

 
  Play-Offs 2009 | Highlander - TV Augsburg  
 

Unglaublich, unfassbar - Highlander drehen schon verloren geglaubtes Spiel 3 in den letzten 10 Minuten

Selbst mit einem Tag Abstand fällt es schwer zu realisieren, was im letzten Drittel des dritten Spiels des Play-Off-Viertelfinals zwischen den Highlandern und dem TV Augsburg passiert war.

Mit 1:5 lagen die Highlander zurück. Abgesehen vom 1:0 durch Falk Elzner, einem Lattenkracher von Fabian Wortmann und einem ungenutzten Breakaway von John Versteeg hatten die Gastgeber offensiv nichts zuwege gebracht. Während es im ersten Drittel eine sehr zerfahrene und unruhige, ja unattraktive Partie war, die mit 0:0 in die erste Pause ging, blühten die Augsburger nach dem Highlander-Treffer im Mittelabschnitt auf und nahmen das Spiel komplett in die Hand. Innerhalb von 10 Minuten demontierten die Schwaben die Highlander-Hintermannschaft geradezu und gingen mit 5:1 in Front. Das 5:1 fiel gar bei Highlander-Überzahl. Die Sauerländer waren schwer angeschlagen. Die Mannschaft am Boden und die Zuschauer konsterniert.

Mit dem Mute der Verzweiflung kamen die Lüdenscheider zurück aus der Kabine. Als Matti Stein in der 43. Minute und Alexander Wille in der 44. Minute das 2:5 und das 3:5 gelangen, keimte so etwas wie Hoffnung auf. Augsburg war aber immer noch feldüberlegen und hatte nur eine Minute später das 3:6 durch Fettinger parat. Als den Gästen dann erneut in Unterzahl sogar das 3:7 durch Gläsel gelang, hatten die Augsburger die Highlander zum zweiten Mal auf die Matte geschickt. Jetzt sah alles nach einem K.O. aus. 4 Tore in 12 Minuten? Sicherlich nicht unmöglich - aber der TV Augsburg wirkte zu stark, zu ballsicher. Hatte den emotionalen Vorteil mit zwei geschossenen Unterzahltoren und dem vermeintlichen Genickschlag nach einer aufkeimenden Aufholjagd komplett auf seiner Seite und überhaupt im gesamten Spiel kaum mehr als 5 Großchancen zugelassen.

Doch die Highlander sollten sich noch einmal aufrappeln, um in einem Schlussakt aus leidenschaftlichem Kampf und verzweifeltem, uneingeschränkten Einsatz, durch ultimatives Highlander-Play-Off-Hockey, das Unmögliche doch noch möglich machen.

Als Robert Eefting in Überzahl in der 50. Minute zum 4:7 traf, keimte der kleine Hoffnungsfunke wieder ein wenig auf. In der 54. Minute war es erneut Eefting, der das 5:7 besorgte und den Zuschauern und der Mannschaft signalisierte - hier geht heute noch was. Es folgte allerdings ein weiterer Rückschlag. Bei 55:18 kassierte Matti Stein 2 Minuten wegen Haltens. Augsburg drückte, doch die Highlander-Defensive um Goalie Jonas Mohr klärte mehrfach in höchster Not. Mit voller Besetzung machten nun die Highlander wieder Druck. Augsburg wirkte in der Defensive völlig deplatziert und nach Wille-Querpass stand der zweite Holländer, John Versteeg, völlig frei und brachte den Ball zum 6:7 im Tor unter (56:56). Vorangetrieben von einer nun unbeschreiblichen Geräuschkulisse, erhöhten die Highlander die Wechsel-Schlagzahl noch einmal und warfen nun alles nach vorne. Als Tim Bruch den Ball vors Tor brachte, Andre Bruch seinen eigenen Abpraller in unnachahmlicher Manier aus der Luft ins Tor drosch und damit das 7:7 in der 58. Minute besorgte, bebte die Halle. Nun waren es die Augsburger, die stehend K.O. waren. Der emotionale Vorteil war nun vollends auf Highlander-Seite und die ganze Halle spürte, dass die Mannschaft diesen nun unbedingt noch in der regulären Spielzeit nutzen wollte. Der TVA, der das Spiel über nahezu 50 Minuten kontrolliert hatte und in der Finalserie ohne Zweifel das technisch, läuferisch und spielerisch bessere Team war, war nun nur noch ein Schatten seiner selbst und hatte dem Willen der Highlander nichts mehr entgegenzusetzen. Als Neu-Publikumsliebling Robert Eefting, dem im Schlussabschnitt alles gelang, das Augsburger Tor umkurvte und den eingewechselten Andreas Fuchs mit einem Schuss in die kurze Ecke überwinden konnte, gab es auf den Rängen und auch auf der Highlander-Bank kein Halten mehr. Die letzten 70 Sekunden tickten nun erbarmungslos gegen den TVA und alle Versuche, doch noch die Verlängerung herbeizuführen, wurden durch sich in die Schüsse werfende Verteidiger und durch einen erneut bärenstarken Mohr im Tor verhindert. Beim Schlusspfiff fand der Lärmpegel in der Halle noch einmal seinen Spitzenwert und es bildeten sich wild tanzende Spielerknäuel auf dem Feld. Ende - Aus. Die Highlander sind im Halbfinale.

An dieser Stelle möchten wir dem TV Augsburg für das Pokalfinale, für das sich das Team vor zwei Wochen qualifizieren konnte, viel Erfolg und auch sonst alles Gute wünschen und uns für eine auch zum Ende hin bemerkenswert faire Spielweise bedanken.